Marc De Loenen

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Marc De Loenen, Pionier des mobilen informellen Pflegeheims

Früher in diesem Jahr zeugte ALS-Patient Marc De Loenen in Terzake (“Zur Sache”) sowie den VTM-Nachrichten hinsichtlich des mobilen informellen Pflegeheims. 

Getriebener Unternehmer

Marc, Du bist bekanntlich ein getriebener Unternehmer. In welchen Sektoren bist du aktiv und woraus bestehen deine Aktivitäten?

Nach einem gemischten Werdegang von 25 Jahren als Lehrer und Unternehmer, habe ich zusammen mit meiner Ehefrau unser Unternehmen “Um den Tisch herum” zu einem Baumarkt erweitert der als Referenz gilt im Bereich der Tür- und Möbelbeschläge. Ich war und bin noch immer verantwortlich im Hinblick auf die Verwaltung, HR-Management und Finanzen. 

Mobiles informelles Pflegeheim

Das mobile informelle Pflegeheim gilt als relativ neuer Begriff im Pflegebereich. Woraus besteht dieser genau?

Es handelt sich um eine Pflegeeinheit bestehend aus einem Schlafzimmer sowie einem angepassten Badezimmer samt Toilette und Autodusche und Waschbecken für Rollstuhlfahrer. Das Ganze wurde zum Haus hinzugefügt damit die Transfers auf ein Minimum beschränkt werden. Es wurde komplett erledigt und es wurde dabei ein Kran verwendet.

Der Konzept ist seit einiger Zeit in den Niederlanden etabliert und erreicht jetzt auch unser Land. Wie bist du damit in Kontakt gekommen?

Durch ein Kunde wurde Kontakt aufgenommen mit der Firma SKILPOD. Diese fertigt Einheiten aus massivem Holz an, komplett isoliert mit Finish Ihrer Wahl. Meist als Büro, Badehaus oder Info Desk. Das Konzept stammt aus Finnland, auch das Holz wurde dort eingekauft. Obwohl es ihre erste Pflegeeinheit betraf, verlief die Zusammenarbeit makellos, teilweise dank der Unterstützung des Zugänglichkeitsschalters aus Hasselt. In den Niederlanden ist eine Pflegeeinheit am Haus erlaubt.

Skilpod hat sich als Ziel gesetzt, diese Einheiten zukünftig durch eine Mietformel anzubieten. Zur Zeit dauern Gespräche mit dem Gesundheitsministerium an. 

Änderungen an der Wohnung führen normalerweise zu administrativen Sorgen. Welche Regierungsbehörden solltest du ansprechen? Verlief das Verfahren glatt und schnell? Konntest du dafür finanzielle Intervention genießen? 

Zuerst wollten wir regulär bauen aber diese Erlaubnis ließ lange auf sich warten, ungefähr 4 Monate.

Dann bekamen wir schlussendlich die Erlaubnis aber dann hatten wir keine Zeit mehr und sollte eine schnelle Lösung gefunden werden. Die Stadt erklärte sich bereit die Pflegeeinheit zu akzeptieren unter der Norm Erweiterung bis 40 m2. Zu diesem Zweck mussten wir unsere Akte ausgezeichnet motivieren, was im Falle eines Badehauses viel einfacher ist.

Dieses Projekt wurde realisiert in ungefähr 10 Wochen. Das VPAH gewährte einen Zuschuss und dieses Verfahren verlief tadellos. 

Trägt dein mobiles informelles Pflegeheim bei zur Lebensqualität als ALS-Patient? Empfiehlst du deinen Leidensgenossen diese Wohneinheit?

Ohne diese Einheit waren wir gezwungen unsere Wohnung, in der wir nur 2 Jahre gelebt haben, zu verkaufen. Jetzt entspricht sie völlig meinen Bedürfnissen und darf ich weiterhin in meiner vertrauten Umgebung leben. 

Bekamst du viele Reaktionen nach deinem Zeugnis darüberin Terzake (zur Sache) sowie den VTM-Nachrichten?

Sehr viele Menschen haben geguckt und sehr positiv darauf reagiert. Unserer Meinung nach war der Beitrag von Terzake sehr gut. 

nvdr: Die Zeugnisse hinsichtlich des mobilen informellen Pflegeheims seitens Marc in Terzake sowie den VTM-Nachrichten kannst du dir nochmals anschauen durch: fb.com/ALSLiga (17.März 2015).

 

Übersetzung: Eric Kisbulck

Quelle: ALS Liga Magazin 169 – Juli, August, September 2015

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